Bobath-Therapie

Die Bobath-Therapie ist eine therapeutische Maßnahme zur Unterstützung der Eigenregulierung der Haltung und Bewegung. Das Ziel der Behandlung ist die Differenzierung funktioneller Haltungs- und Bewegungsmuster zum Erreichen und Erhalt größtmöglicher Selbständigkeit im Alltag.

Die Therapie erfolgt durch die Vermittlung von Erfahrungen in Körper- und Raum-Lage-Orientierung, visueller Wahrnehmung und Auge-Hand-Koordination mit entsprechend geführter Bewegungsanbahnung. Die gezielte äußere Reizung unterstützt die Entwicklung einer Tonusregulation von Haltungs- und Bewegungsmustern, die dem Patienten zu einer Verbesserung und Ausweitung seiner Möglichkeiten verhelfen. Zudem werden je nach Notwendigkeit Hilfsmittel zur Unterstützung eingesetzt; sie sollen Erleichterungen für Patienten, Eltern und Betreuer schaffen. In der Behandlung werden Wege gesucht, die Eigenaktivität des Patienten aufzugreifen, zu verstärken und gegebenenfalls zu modifizieren.

Die Behandlung wird so alltagsnah wie möglich durchgeführt beziehungsweise direkt in die Bereiche des täglichen Lebens  (wie Nahrungsaufnahme, Kommunikation, Körperpflege, An- und Ausziehen, Fortbewegung) übernommen.

Die Bobath-Therapie eignet sich für alle zentralen Bewegungsstörungen im Säuglings-, Kinder und Erwachsenen-Alter. Insbesondere folgende Krankheitsbilder können behandelt werden:

  • Zentrale Koordinationsstörungen im Säuglingsalter (u.a. Entwicklungsstörungen, Asymmetrien)
  • Bewegungsstörungen in Folge von Hirnschädigungen (Zentralparese)
  • Störungen des Zentralen Nervensystems (v.a. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Hemiparese nach Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma)